Montag, 2. Dezember 2013

Mit Eyetracking das Benutzerverhalten erforschen

Bei einer Webseite muss versucht werden, eine möglichst benutzerfreundliche Darstellung zu erreichen. Dies erfolgt durch eine optimale Platzierung der Elemente, welche auf die Seiten sollen. Dazu gehört eine ausgewogene Kombination aus Text, Bildern und sonstigen Grafiken. Denn nur so ist gewährleistet, dass ein Besucher/ eine Besucherin auf der Seite verweilt und ihr Aufmerksamkeit schenkt. Es sind also auch psychologische Aspekte des menschlichen Verhaltens zu berücksichtigen, wenn es darum geht eine Webseite zu entwickeln. Es wird im Zusammenhang mit der Kreation einer Homepage auch von „Web Staging“ gesprochen.
 
Ein hilfreiches Mittel, um herauszufinden, wo der Betrachter/ die Betrachterin seine/ ihre Aufmerksamkeit hinrichtet, ist das Eyetracking. Damit  haben Forscher ermittelt, wo sich der Blick des Betrachters /der Betrachterin jeweils hinrichtet. Insbesondere in welcher Reihenfolge und mit welcher Verweildauer die einzelnen Elemente auf der Homepage betrachtet werden, kann mittels Eyetracking herausgefunden werden. Somit lassen sich wertvolle Hinweise gewinnen, wie auf der Webseite die gewünschten Elemente platziert werden müssen, um besser wahrgenommen zu werden. Nur wenn die gewünschte Wahrnehmung vorhanden ist, kann es zu einer Informationsverarbeitung und schlussendlich zu einem Kaufentscheid kommen.
 
Heutzutage leben die Menschen in einer Welt des Informationsüberflusses. Deshalb müssen sie wichtige von unwichtigen Informationen filtern. So kommt es, dass Webseiten oft nur flüchtig überflogen werden. Auf der folgenden Abbildung sehen Sie den Blickverlauf bei der Informationsaufnahme:


Die Linie zeigt den Blickverlauf an, während die Dreiecke eine Sakkade darstellen (der Blick verharrt für eine Weile an diesem Ort). Zu berücksichtigen ist dabei, dass der scharfe Sehbereich etwa zwei bis drei Zentimeter beträgt und die Fläche daneben peripherer Sehbereich ist, mit entsprechend tieferer Wahrnehmung des Rezipienten.
 
Um die Verweildauer auf einer Seite zu erhöhen, eignen sich Bilder ganz gut. Sie werden schneller als Texte wahrgenommen und können deshalb eine Interpretationshilfe für den nachfolgenden Text sein. Dazu kommt, dass Bilder schneller verarbeitet und wiedererkannt werden als ein Text. Zudem geht die Verarbeitung von Bildern praktisch ohne kognitive Kontrolle von statten, weshalb die Information glaubwürdiger ist und mehr ins Unterbewusstsein geht. Auch können Emotionen durch Bilder besser initiiert werden als durch Texte. Es hat sich erwiesen, dass Gesichter besonders als Eyecatcher geeignet sind.
 
Die ideale Anordnung der Elemente und Navigationsbuttons auf einer Webseite hat sich noch nicht definitiv herauskristallisiert. Im Verlauf der Zeit findet ein Lernprozess statt und die Benutzerfreundlichkeit wird sich ans Optimum herantasten.
 
 
Quellen:
iBook:
Bucher, B., 2013. Digital Marketing. Analyse Strategie Realisation, Edition Didot: Biel.
 
Literatur:
Klöckner, K., 2013. Konsumgüter-Marketing, Berlin

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